Original Braunvieh

Was macht einen echten Allgäuer Bauern aus? - Die Kühe natürlich!

Weil wir auch in Sachen Rind das Besondere wollten haben wir uns natürlich für das OABV entschieden.

Das Original Allgäuer Braunvieh ist eine sehr ursprüngliche Rasse, die perfekt zu uns und vor Allem hier in die Region passt: ein mittelrahmiges, tiefrumpfiges Tier mit kräftigem Knochenbau und guter Bemuskelung das sowohl eine gute Milchleistung aber eine überdurchschnittliche Fleischleitung bringt. Dieses Zuchtziel macht das OABV für unsere extensive Weidehaltung zum idealen Rind.

Auf naturbelassenen Weideflächen, die wir in enger Zusammenarbeit mit der Stiftung Kultulandschaft Günztal bewirtschaften, dürfen die Kälber bei ihren Müttern aufwachsen. Hier ernähren sie sich ausschließlich von frischen Biogras, trinken frisches Quellwasser und genießen ein stressfreies, artgerechtes Leben. Für den Fortbestand dieser sehr gefährdeten Rinderrasse leisten wir unseren Beitrag im Rahmen eines Zuchtprogrammes mit der "tatkräftigen" Unterstützung unserer eigenen Deckbullen.

Wenn wir im Winter aufstallen müssen, dann geschieht das ebenfalls in Gruppenhaltung in einem großen Laufstall mit Tiefeinstreu und ständig freiem Zugang zum Winterauslauf und einer kleinen Winterkoppel. Auch während der Winterperiode stellen wir höchste Ansprüche an die Futterqualität - nur selbst erzeugtes Heu, Grassilage und Wiesencobs - alles in ökologisch erzeugter Qualität - kommen zum Einsatz.

Optimale Bedingungen gepaart mit den rassetypischen Qualitätsmerkmalen des SLOWFOOD-Archepassagiers bereichern unser Angebot mit einer exzellenten Fleischqualität mit dem Prädikat "Günztal Weiderind" 

 

Impressionen 

Weidewirtschaft – eine Chance zur Klima- und Naturrettung

Tierhaltung und die Produktion von tierischen Lebensmitteln hat eine Jahrtausend alte Tradition. Lange Zeit war das symbiotische Potential des Boden-Pflanze-Tierkomplexes im Gleichgewicht.

Der Mensch ist genetisch kein Weidetier – er ist Jäger und Sammler. Und hier steckt das ganze Geheimnis: Fleisch wurde anfangs nur gegessen, wenn der Jagderfolg da war. Gesammelt wurde, was die Natur hergab. Ackerbau war erst möglich, nachdem durch große Herden von Weidetieren offene und humusreiche Flächen entstanden.

Nehmen wir die großen Bisonherden. In der Natur suchten die Tiere Schutz vor Raubtieren in der Herde. Die Herde zog – einem gigantischen Mähwerk gleich – jeden Tag weiter, auf der Suche nach neuem Gras. Was zurückblieb waren abgegraste und zertrampelte Flächen und natürlich Kot, der natürliche Dünger. Beste Voraussetzungen für das Gras. Und da die Herden über weite Strecken zogen und viele unterschiedliche Gräser verdauten, war auch der natürliche Dünger vielfältig und vollwertig.

Und so entstand aus urzeitlichem Urwald in Millionen Jahren durch das Zusammenspiel von weidenden Tieren und Evolution des Flächenbewuchses in einer ausbalancierten Symbiose von Pflanze und Tier erst die Welt, die wir heute kennen und bewirtschaften. Profiteur dieser Co-Evolution war ganz klar der Boden: dank weidenden Tieren wie Rindern wurde der Boden überhaupt erst fruchtbar und konnte den immer mehr werdenden Menschen dieser Welt auch stets ausreichend Nahrung liefern.

Erst der Anspruch des Konsumdenkens – immer mehr und immer billiger Fleisch zu bekommen, führte zur heutigen Massentierhaltung. Die abgerufenen Fleischmassen können nur noch auf industriellem Weg produziert werden.

Auf engstem Raum, durch Anbau von hochenergetischen Futtermitteln für die Turbomast werden wertvollen Ackerflächen ausgelaugt. Und so werden heute auch Futtermittel eingesetzt, die nichts mehr mit dem ursprünglichen Bedarf eines Weidetieres als Grasfresser zu tun haben.

Den Rindern wird vorgeworfen, sie rülpsen und stoßen somit das klimaschädliche Methan und CO² aus. Doch zu jedem Tier gehört eine bestimmte Futterfläche und Futterart. Wie die Kuh ernährt wird - DAS ist der springende Punkt.

Die Kuh, haben wir festgestellt, ist ein Grasfresser – Gras bringt etwa 1,4Mj/kg an Energie. Getreide und Silomaisbringen bringen es auf einen Energiegehalt von bis zu 14MJ/kg – also das 10fache! Ein Tier in extensiver Weidehaltung braucht also nur das Gras, das eh wächst - so zwischen 50 und 70kg/Tag. Damit ist es artgerecht mit Allem versorgt, wofür dieser Tierorganismus gemacht ist: ausreichend Protein, Energie, Vitamine, Mengen- und Spurenelemente. Die Natur hat ein Rind mit vier Mägen ausgestattet und das aus gutem Grund, weil es eben für die Ernährung durch Gräser und Kräuter einen so komplexen Verdauungsapparat benötigt- jeder Magen holt das Letzte aus dem Nahrungsbrei raus. Nehmen wir nur einmal als Beispiel den Pansen. Diese gigantische Gärkammer ist der Schlüssel - Gras/Heuenergie mit 8-10 ME (Energie) dafür ist diese Gärkammer ausgelegt. In der Turbomast muss dieses Organ zwischen 18 und 35 ME (immer p Kg Trockenmasse gerechnet) in mehreren Futtergängen täglich bewältigen... und die Folgen ziehen sich wie ein roter Faden durch den ganzen Organismus. Je energetischer also das Futterfür die Turbomast, desto mehr übersäuert der Organismus. Bei einer solchen latenten Azidose bildet sich logischerweise u. A. auch vermehrt Methan. Ein weiterer Nachteil aus der industriellen Milch-oder Fleischproduktion ist der angebaute Silomais, denn dieser zehrt Humus – und setzt somit COfrei.

Artgerecht gehaltene und gefütterte Rinder aus Weidehaltung sind also im Gegensatz nicht übersäuert und produzieren somit auch keine Übermengen an Methan. Sie bewirtschaften vielmehr in einer ausbalancierten Tier-Bodensymbiose nachhaltig die Wiesen und Weiden. Das von Rindern abgeweidete und gedüngte Wiesland bildet Humus - und lagert damit sogar COim Boden ein.

Durch den Vertritt der Flächen entsteht ein lockerer Boden, der die Vielfalt der Gräser fördert. In jedem hinterlassenen Kuhfladen finden während dessen Lebenszyklus 200! Arten von Lebewesen und Pflanzen ihre Existenz. Aktuelle Studien belegen ganz klar: extensiv beweidete Flächen, wie z.B. die Flächen des Projektes „Günztal-Weiderind“ sind mit die artenreichsten Flächen in der Region.

Resumee: Methan und Lachgas zählen neben Kohlendioxid (CO2)zu den klimarelevanten Gasen....... Fast 88 % der gesamten Emissionen von Treibhausgasen entfallen auf CO2. Diese Emissionen stammen aber zu über 80 % aus dem Energiebereich !

Rinder und Kühe in artgerechter Haltung und Fütterung sind somit als natürliche Methan-Produzenten keine Klimakiller sondern liefern einfach nur durch die Weidehaltung einen wertvollen Beitrag zu Klimaschutz und Artenvielfalt.

Weiderinder mit einem ausbalancierten und nicht durch Hochleistungsfutter übersäuerten Organismus haben einen gesunden Muskelstoffwechsel . 

Und dort endet dann der Kreislauf beim Verbraucher mit gesundem Fleisch, das reich an essentiellen Omega-3-Fettsäuren ist. 

Das mit der einheimischen und bedrohten Rinderrasse Original Braunvieh erzeugte Fleisch ist somit von höchster sensorischer, geschmacklicher und ideeller Qualität und obendrein auch noch sehr gesund. So hat es diese Rasse auch zum Archepassagier von Slowfood geschafft.

Diesen Prinzipien wird im Projekt „GünztalWeiderind“ nachgelebt. Das Rindvieh und die Natur stehen im Einklang.

Wir sehen diesen Artikel für ein besseres Verständnis für die Landwirtschaft „von morgen“ und als Brücke zu unseren Kunden:

Der SCHOCHENHOF steht für bodenständige, ehrliche und besondere Lebensmittel – im Einklangmit der Natur.

 

Johanna Bär für Memminger Anzeiger Oktober 2021

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